2013 kam es durch Zufall zu einem für die Grimm-Forschung bedeutenden Fund. Vierzehn Skizzen aus einem verschollen geglaubten Skizzenbuch Johann Georg Grimms aus der Vorkriegs-Sammlung des Museums Hofmühle sind wieder aufgefunden worden. Das Skizzenbuch, mit handschriftlicher Widmung vom 22.04.1880, war vermutlich ein Geschenk seiner Gönnerin Therese Ravoth, um ihn für seine Studienreise ins östliche Mittelmeer mit wichtigen Arbeitsutensilien auszustatten.
Ein Großteil der Skizzen stellt brasilianische Landschaften dar. Bei den hier vorliegenden Skizzen handelt es sich um eine „Motiv-Standortsuche“ für das großformatigste Werk Grimms, den Vorhang der Oper von Sabará.
Im Alter von zwanzig Jahren zog es Johann Georg Grimm (1846-1887) von seinem Wohnort Bühl am Alpsee hinaus in die Welt. In München und Berlin studierte er an den Akademien. Seine erste Italienreise unternahm er von Berlin aus. Mehrere ausgedehnte Studienreisen in die Mittelmeerländer und in den Nahen Osten folgten. 1877 brach er schließlich nach Brasilien auf und konnte dort in wenigen Jahren seine herausragende künstlerische Karriere etablieren. Er kam auch zurück für kurze Besuche nach Bühl und Reisen im Mittelmeerraum, in Verbindung mit seiner Familie blieb er aber stets durch seine Briefe. Und er ließ sie in seinen ausführlichen Beschreibungen teilhaben an seinen Reisezielen, seinem künstlerischen Schaffen und seinem Leben in Brasilien.