Willkommen im Museum Hofmühle

Der Heimatverein Immenstadt und die Anfänge des Immenstädter Museums

2019 feierte der Heimatverein Immenstadt sein 100jähriges Bestehen. Die Säulen der Vereinsarbeit im Heimatverein Immenstadt sind das Museum Hofmühle, die Burgruine Laubenbergerstein, die Trachtenpflege, eine aktive Volkstanzgruppe und ein lebendiges Vereinsleben.

Nach den Museumsstandorten des Heimatmuseums in der Bachreute und im Hörmannhaus am Klosterplatz betreibt der Heimatverein seit 1990 das Museum Hofmühle im restaurierten Gebäude der historischen Hofmühle und organisiert die Sonderausstellungen. Die Burgruine Laubenbergerstein ist seit 1977 im Besitz des Heimatvereins – das Baudenkmal aus dem 13. Jahrhundert vor dem endgültigen Verfall zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen sind die Hauptaufgaben.

Das Immenstädter Heimatmuseum war das erste seiner Art im Allgäu. An vielen Orten gab es damals ähnliche Initiativen, deren Anliegen es war, ihre Heimatgeschichte nicht nur intern zu dokumentieren und zu bewahren, sondern in Ausstellungen der Öffentlichkeit zu zeigen.

Auch in Kempten arbeitete der schon seit 1884 bestehende Altertumsverein, inzwischen „Historischer Verein für das Allgäu zu Kempten“ genannt, daran, ein Museum mit den bereits vorhandenen Gegenständen und den Funden aus den Grabungen in der Römerstadt einzurichten. Dies gelang erst 1925, als im Nordflügel des Kornhauses das „Allgäuer Heimatmuseum“ eröffnet wurde.

Bereits 1884 wurde in Immenstadt ein Altertumsverein gegründet. Aber erst 30 Jahre später, am 28. Februar 1914, gründeten wiederum heimatgeschichtlich interessierte Menschen in Immenstadt die „Interessenvereinigung Allgäuer Heimatmuseum“ und arbeiteten längerfristig an dem Ziel, ein Museum einzurichten, in dem die Heimatgeschichte der Allgäuer Region gezeigt werden konnte. Getragen wurde die Interessenvereinigung vom gebildeten Bürgertum und wohlhabenden einheimischen Unternehmern.

Mit dabei waren unter anderem: Franz Glötzle (1868-1948) Schriftleiter des „Algäuer Anzeigeblatt“, Edmund Probst (1843-1918) Direktor der Mechanischen Bindfadenfabrik. Federführend engagierte sich der Immenstädter Käsegroßhändler Rudolf Herz (1869-1948). Er war geschichtsbewußt und sammelte schon Jahre zuvor Gegenstände und Kunstwerke, um ein Heimatmuseum auszustatten.

Verzögert durch die Jahre des Ersten Weltkrieges erfolgte die Gründungsversammlung des „Oberallgäuer Heimatmuseumsvereins Immenstadt e.V.“ am 11. März 1919, unter dem Vorsitz von Käsegroßhändler Rudolf Herz. Bereits wenige Monate nach der Vereinsgründung konnte am 23. Juli 1919 das erste Immenstädter Heimatmuseum eröffnet werden – im ehemaligen Bauernhaus Nr. 39 in der Bachreute, ursprünglich im Besitz des Spitals und im frühen 18. Jahrhundert Wohnhaus des aus Fischen stammenden Hofmalers Johann Baptist Herz (1684-nach 1755), einem Vorfahren von Rudolf Herz.