Die vermutlich älteste Gesamtansicht Immenstadts stammt aus dem Jahre 1776. In den nächsten rund einhundert Jahren entstanden eine Reihe weiterer Gesamtansichten der Stadt von Künstlern aus Immenstadt und Umgebung.
Die Maler, darunter Nikolaus Weiß (Rettenberg 1760-1809 Kempten) und Xaver Glötzle (Kempten 1816-1884 Immenstadt), hielten in ihren Arbeiten etliches fest, was mittlerweile nicht mehr existiert. Daher haben diese Gemälde und Grafiken für die Lokalgeschichtsforschung eine bedeutende Aussagekraft.
Die Stadtansichten lassen auch eine Entwicklung des Ortsbildes erkennen. Zunächst verlaufen die Siedlungsachsen vom zentralen Ortskern aus entlang der Ausfallstraßen nach Lindau, Kempten und Sonthofen. Die Häuser sind meist zweistöckig, mit Landern und einige auch mit Ziegeln gedeckt. Ab dem Jahr 1867 kommen neu errichtete Arbeiterwohnhäuser in einem neuen Stadtteil hinzu. Gepflasterte Hauptstraßen gibt es ungefähr ab dem Jahr 1800. Teilweise sind in den Gemälden noch Stadttore zu sehen, die längst ihre Funktion verloren hatten und andererseits fließen in die Darstellungen auch technische Neuerungen ein, wie z.B. ein Eisenbahnzug.